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Lebenslauf


Ein unvollständiger, doch nicht ganz kurzer Lebenslauf,

oder

Mein Weg zu mir selbst.

Passbild von Eberhard Axel Grote

Eberhard Axel Grote

Ich wurde am 06.06.1955 in Schwerte an der Ruhr geboren um manchen Menschen Freude (besonders Ihnen!) und manchen Menschen Leid (wem?) zu bringen und einige schöne Dinge zu tun und zu erschaffen.

Meine Schulzeit:

  Von 1962 bis 1966 besuchte ich die Volksschule in Holzen (heute ein Vorort von Dortmund), in der Direktor Killmer mit dem Rohrstock hart aber gerecht für Ordnung sorgte. Die Lehrer selbst waren damals sehr fürsorglich.

  1966 wurde ich mit Empfehlung an das F. B. Gymnasium in Schwerte überwiesen. Das Klima dort empfand ich als sehr ungeeignet für mich. Ich strengte mich heftig an entsprechende Noten zu erreichen. 1970 hatte ich es geschafft. Die Leitung des FBG war begeistert, mich mit gutem Gewissen hinauswerfen zu dürfen.

  Der Rektor der Eintrachtschule in Schwerte hatte aufgrund meines Zeugnisses heftige Magenkrämpfe, doch im rechten Moment kam die richtige Lehrerin ins Zimmer. An dieser Schule focht ich einen heftigen Streit mit meinem Lehrer im Fach WERKEN aus. Er traute mir nicht zu, meinen Entwurf für ein technisches Kunstobjekt auch umzusetzen. Ich trat in Streik. Wir fanden dann wieder zur Eintracht, und das Ergebnis war der erste Preis bei der Ausstellung zu meinem Hauptschulabschluss 1971.

Beruf & Familie:

  Zitat meiner Eltern: "Wenn du dich nicht anstrengst (Anm. d. Autors: in der Schule), muss du ARBEITEN!" Na klasse, genau das wollte ich doch!

  Zitat eines Mitarbeiters des Arbeitsamtes Schwerte 1971: "Zahntechniker? Der Beruf hat doch keine Zukunft! Ingenieure brauchen wir!"
Doch ich hörte nicht auf ihn und absolvierte von 1971 bis 1975 eine Ausbildung zum Zahntechniker. Hier fertigte ich schon bald manche Schmuckstücke, arbeitete mit Gold und entdeckte meine Liebe zum Silber.

  Die Jahre gingen ins Land. Ich baute eine Wohnungseinrichtung aus Massivholz, machte eine heftige Biophase durch, die mich dazu trieb, auf selbstgebauten Spinnrädern und Webstuhl die Wolle der Schafe meines Vaters zu verarbeiten. Diese wurde selbstverständlich pflanzengefärbt und meine Frau strickte. Die Einrichtung musste um ein Kinderbett erweitert werden...

  Dann beschloss ich 1986 Zahntechnikermeister zu werden, denn ich hatte vor, meine Mitarbeiter als achtenswerte Menschen zu behandeln, (was in der Folge auch zum Großteil gelang).
Nun lernte ich die Stadt Münster kennen und schätzen, denn dort war die Meisterschule, an der ich keine sieben Jahre Wartezeit hatte...

  Gerade hatte ich dieses Ziel erreicht und 1988 in Bochum einen Betrieb gegründet, da beschloß der damalige Gesundheitsminister Norbert Blüm, mir persönlich Schwierigkeiten zu machen und überzog mich mit seiner Gesundheitsreform, dass ich auf dem Zahnfleisch lief. Ich musste meine mir lieb gewordenen Mitarbeiter entlassen, weil ich innerhalb von vier Monaten fast zahlungunfähig war. Bis zum Winter 1989 rackerte ich, um den Kahn wieder einigermassen flott zu bekommen.

Doch das war ja nicht genug, denn ich wollte Erfolg haben und für die nächste Krise eine finazielle Sicherheit, die Konkurrenz war sehr hart und und die Familie wurde grösser...
und daraus wurden zweieinhalb Jahre, in denen ich ohne Unterbrechung zwischen 80 und 120 Stunden pro Woche arbeitete. Nachts klappte ich gegen vier Uhr auf dem Teppich im Sozialraum zusammen und rappelte mich wieder auf, wenn meine MitarbeiterInnen um acht Uhr kamen. Ich verlor alle meine Gefühle ausser meinem Frust und agierte wie ein Roboter.

  1991 kam ich erstmals in die Neuen Bundesländer, ins Land Brandenburg in die Gegend um Bad Freienwalde und verliebte mich, bis heute, in die Landschaft und manche Menschen hier. Ich wollte mich zudem vor der Gesundheitspolitik verstecken und gründete 1992 heimlich einen zweiten Betrieb in Bad Freienwalde.
Nicht heimlich genug, denn Herrn Blüm´s Nachfolger entdeckte mich und überzog mich mit einer Gesundheitsreform, dass mir schwindelig wurde.

  Zweieinhalb Jahre nutzte ich rege jede Baustelle beim Ausbau der Autobahn A2. Es gab echt super Staus, welche die Möglichkeit zu intensivem Nachdenken über meine Situation und mein Leben gaben. Das rettete mich! Dann verkaufte ich 1995 den Betrieb in Bochum und wir (meine Familie und ich) zogen, mittlerweile fast zu fünft, in das sehr schöne Oderbruch. Hier begann ich, weiße Seide in bunte zu verwandeln.

  Es begann auch eine intensive Zeit, in der ich mit Selbsterfahrungsgruppen, Tantra, Soulhunting und manch weiteren Lebensansichten und -freuden in Kontakt kam.

  Kurz bevor uns 1997 das Oderhochwasser fast in unbekannte Gegenden geschwemmt hätte, machte sich bei meiner Frau der Eindruck breit, ihr fiele die Zimmerdecke auf den Kopf. Als gelernte Buchbinderin beschloss sie Heilpraktikerin zu werden.
Dann zogen wir nach Altgaul, am Rand des Oderbruches. Hier sind wir vor nassen Füßen durch die Oder sicher.

Die Massagen kommen in mein Leben:

  Die Ausbildung meiner Frau machte Fortschritte, und dann bekam ich von ihr die ersten Tiefengewebsmassagen und wurde süchtig danach.

  Kurze Zeit später erinnerte sich das Gesundheitsministerium an mich und überzog mich mit einer Gesundheitsreform, die mir endlich wirklich bunte Zahlen auf dem Konto verschaffte, nämlich in einem wunderschön leuchtenden tiefen Rot. Bedauerlicherweise mochten meine Mitarbeiter/innen diese Farbe nicht, und so saß ich eines Tages einsam und allein bei meinen wenigen Zähnen.

  Ein Trost war es in dieser Situation, als mir Kupferblech in die Hände fiel und sich in einen kleinen Drachen verwandelte, besonders, weil ich Drachen von klein auf sehr liebe. Das nächste Blech verwandelte sich in einen großen Drachen, der mir entwischte und sich auf unserem Vordach niederließ.

  1998 kam ich langsam dahinter, warum ich selbständig sein "musste"; warum ich immer wieder die Tendenz hatte, mich krank zu arbeiten. (Heute gibt es den populären Begriff "Burnout" dafür, der mir aber gänzlich unbekannt war.) Es hatte mit meiner gewünschten Anerkennung seitens meiner Eltern zu tun - was nie funktionierte.
Nun aber konnte ich innerlich den Betrieb "loslassen". Ich wollte ihn verschenken, doch zu dem Zeitpunkt war die Stimmung in der Branche völlig auf dem Nullpunkt. Es hatte viele Konkurse gegeben. Das Ganze war nichts Wert und niemand wollte es haben. Als ich nach manchem Hin und Her doch noch eine Geschäftspartnerin fand, zog ich mich weitgehend aus dem Beruf zurück.

  Ich hatte nun das dringende Bedürfnis selbst massieren zu können, also machte ich 2001 in Berlin die erste Ausbildung in Tiefengewebsmassage. Das Massieren fand ich genau so wunderschön wie das Massiert-werden. Es folgten tiefe Erfahrungen mit der sinnlichen Massage und der Tao-Massage.
Um mir eine noch bessere Grundlage zu verschaffen, besuchte ich 2002 eine Heilpraktikerschule.
Ich bewarb mich als freier Mitarbeiter im Bereich der Wellnessmassagen in vielen Hotels, doch leider gab es zu wenige Menschen, die eine Massage von mehr als 15 - 20 Minuten "aushalten" wollten (geschweige denn, sie bezahlen). Es blieb also im Rahmen eines Hobbys.

  Ende 2002 übergab ich endgültig meinen Betrieb und gleichzeitig waren meine Ersparnisse aufgebraucht, denn ich hatte in meinem Beuf kaum noch gearbeitet - was meiner Gesundheit und Psyche sehr wohl tat! Ich musste aber nun fast "über Nacht" wieder zurück zu den Zähnen.

  So arbeitete ich 2003/2004 ein Jahr in Ludwigshafen und machte ganz neue Erfahrungen in einer Gegend, wo ich niemanden kannte und wo mich niemand kannte. Hier folgte eine Ausbildung zum Bowen-Therapeuten, die mir auch sehr schöne Bekanntschaften und menschliche Begegnungen in dieser Gegend schenkte.

  Zurück zu Hause versank ich für ein halbes Jahr in einer depressiven Phase, denn meine Ehe "funktionierte" nicht so richtig. Mit Hilfe einer Therapeutin gab es eine Klärung und meine Frau und ich trennten uns im gegenseitigen Einvernehmen. (Heute verstehen wir uns besser denn je, doch hat niemand von uns die Tendenz, die alten Strukturen wieder zu beleben.) Ich zog dann nach Bad Freienwalde, und machte wieder neue Lebenserfahrungen. Dazu gehörten eine sehr seltsame Arbeitsstelle und auf einer weiteren, die Erfahrung intensivsten Mobbings.

  Ungeachtet dessen absolvierte ich 2004/2005 eine Ausbildung in Joint Release - Gelenksarbeit, denn die Körperarbeit insgesamt ist für mich sehr faszinierend.

  Seit 2005 arbeitete ich in einem zahntechnischen Labor in einer Nachbarstadt. Der Beruf ist für mich weitgehend Routine und macht mir wenig Freude. Doch das, was täglich zwischenmenschlich in diesem Betrieb geschieht, begeistert und fasziniert mich! Das was ich im Leben erfuhr, kann ich täglich einfließen lassen und damit stoße ich wundervolle menschliche Entwicklungen an. Die Massagen sind dabei ein wichtiger Teil.

  Ich fühle immer wieder, wie sehr ich die Gegend um Altgaul liebe. Und ich habe manche Gelegenheit, hier Menschen zu verwöhnen. Wie/womit ich sie verwöhne, steht ein wenig auf diesen Seiten. Auf alle Fälle aber dauert es länger als 15 - 20 Minuten! (s.o.) Das Verwöhnen baute ich seit 2012 zur Berührungskommunikation aus, denn Berührung ist für mich zweifelsfrei eine Sprache. Ich wurde dazu immer wieder gefragt: "Was bist Du denn eigentlich?" Ohne Bezeichnung geht es wohl nicht. Die bekam ich dann von den Menschen, die ich berühre. "Du bist ein Körperflüsterer!" Nach den Erfahrungen der zwei Jahre nebenbruflicher Tätigkeit, engagiere ich mich seit dem 01.11.2014 vollberuflich in diesem wirklich berührenden Tätigkeitsfeld.

Mit herzlichen Grüßen

E. A. Grote

 

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